Als Statist in der Cinecittà
Luciano Rossi wurde am 28. November 1934 in Rom geboren. Nach seiner Schule arbeite er zunächst im einem Import/Export-Geschäft, doch seine Leidenschaft für das Kino behielt die Oberhand. Er kündigte seinen Job und ging in die Cinecittà, um dort zunächst als Statist Geld zu verdienen.
Viel gesehener Nebendarsteller in Italowestern
Sein markantes Aussehens mit seinen blonden Haare, seiner schlanken Figur und auch sein etwas schiefer Gang, der durch Muskelschwund verursachte Rückenprobleme als Ursache hatte, blieb er im Gedächtnis und wurde ab 1966 auch oft in Nebenrollen eingesetzt. In den folgenden Jahren war er in sehr vielen Italowestern zu sehen, u.a. in Sergio Corbuccis "Django" (1966), "Django tötet leise" (1967), "Lauf um dein Leben" (1968) und "Django und Sabata - wie blutige Geier" (1970). Im gleichen Jahr besetzte ihn auch Enzo Barboni für sein Regiedebüt "Django - Die Nacht der langen Messer". Oft spielte er Charaktere, die brutal zusammen geschlagen und gedemütigt wurden, oder aber er war selbst der Bösewicht, der brutal austeilte.
Vier Auftritte an der Seite von Bud und Terence
Im Spencer/Hill-Universum war Rossi das erste Mal 1967 in "Django und die Bande der Gehenkten" zu sehen. Hier spielte einen der zum Tode verurteilten, die der Henker Terence Hill vor dem Galgen rettete. Zwei Jahre später war er in "Hügel der blutigen Stiefel" als schmieriger Ladenbesitzer zu sehen, der mit Bösewicht Fisher gemeinsame Sache macht. 1970 war er dann auch in "Die rechte und die linke Hand des Teufels" dabei, wo er zur Abwechslung mal einen guten Guten spielte. Er war Timmy, neben Frankie einer der beiden Freunde auf die Bambi als Sheriff verkleidet wartet. Im großen Finale kämpft er an der Seite von Bud und Terence gegen den Major und seine Halunken. Seinen letzten, und vermutlich populärsten Auftritt an der Seite unserer Helden hatte Rossi 1977 in "Zwei außer Rand und Band". Hier verkörperte er auf unnachamliche Weise den "Indianer" Geronimo, der mit seinen Schlägern im Stadion Uhrwerk Apfelsine fürchterlich Prügel bezieht.
Polizeifilme und Ende der Karriere
Als die Ära des Italowesterns zu Ende ging, war Rossi auch viel in Giallos und den damals sehr populären Polizeifilmen zu sehen, z.B. in "Verdammte, heilige Stadt" (1975) und "Camorra - Ein Bulle räumt auf" (1976). Seine letzten Rollen hatte er zu Beginn der 80er-Jahre. Er litt darunter, dass er trotz seiner Mitwirkung in über 70 Filmen, nie den großen Durchbruch schaffte und beklagte auch die fehlende Anerkennung bei den Kollegen.
Gesundheitliche Probleme und Rückzug aus dem Business
Rossi wurde depressiv, nahm Medikamente und verfiel auch dem Alkohol. Zwischenzeitlich gab es Gerüchte, dass er sogar in die Obdachlosigkeit abdriftete, aber das stimmte nicht. Stattdessen zog er sich in sein Elternhaus in seinem Heimatort Collepardo zurück, wo sich sein Neffe um ihn kümmerte. Sein Zustand wurde dabei von Jahr zu Jahr schlechter, und seine Depression und Angstattacken machten ihn zu schaffen. Seine letzten Jahre verbrachte er mit Erinnerungen an seine beste Zeit als Schauspieler, wo er das machen konnte, was ihn glücklich machte. Er starb einsam und von der Öffentlichkeit kaum beachtet im Alter von 70 Jahren am 29. Mai 2005.
Zwei Jahre nach seinem Tod veröffentlichte der Kanadier Kier-La Janisse das Buch "A violent Professional - The Films of Luciano Rossi", in der er sich mit dem Leben und Werk des Schauspielers beschäftigte. Weiterführende Links: Internet Movie Database
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