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Doppelgänger

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Die Doppelgängerfilme
Nachdem das Duo Bud Spencer und Terence Hill zu Beginn der 70er Jahre ihren großen Durchbruch mit den beiden Westernkomödie Die rechte und die linke Hand des Teufels und Vier Fäuste und ein Halleluja hatte, begann man schnell das neue Erfolgskonzept zu kopieren. So entstanden kurz darauf eine ganze Reihe von sogenannten Doppelgänger-Filmen, in denen einem sportlichen Draufgänger-Typen ein großer, kräftiger und bärtiger Riese zur Seite gestellt wurde. Diese Filme wurden dann auch auch dementsprechend vermarktet, so dass von ihnen durchaus eine gewisse Verwechslungsgefahr ausging. Grund genug uns diesen Filmen nun etwas genauer zu widmen.

Paul Smith und Michael Coby
  Das wohl bekannteste Doppelgänger-Duo bildeten der in den USA geborene Paul Smith (links) und der als Antonio Cantafora geborene Italiener Michael Coby (rechts). Dieses Duo hatte schon rein optisch die größte Ähnlichkeit aller Doppelgänger-Duos, darüber hinaus sorgten aber auch noch zahlreiche aus den Spencer/Hill-Filmen bekannte Stuntman und Nebendarsteller für zusätzliche Verwechslungsgefahr. Paul Smith und Michael Coby spielten in den Jahren 1974 und 1975 in insgesamt fünf Filmen zusammen. Wie schon das Original-Duo Spencer/Hill begannen sie dabei mit Westernkomödien, transportierten ihren Stil dann später aber auch in die Gegenwart. In Deutschland hiessen die Beiden in ihren Filmen immer Toby (Coby) und Butch (Smith), in den Originalen war dies allerdings nicht so.

Vier Fäuste schlagen wieder zu
Carambola, 1974
Der Draufgänger Toby hat seinen Job bei der Regierung aufgegeben und verdient sich sein Geld nun als herrausragender Billardspieler. Doch eines Tages überredet ihn sein ehemaliger Vorgesetzter Captain Howard mit einer List dazu einen Spezialauftrag anzunehmen. Toby soll herausfinden woher mexikanische Soldaten an amerikanische Waffen kommen, die diese dann gegen die Revolutionäre anwenden. Durch die Aussicht auf eine stattliche Belohnung willigt Toby ein. Er möchte aber seinen Freund, den Hünen Butch unbedingt dabei haben. Da dieser aber gerade furchtbar sauer auf Toby ist, kann auch er nur mit Hilfe einer List zur Mitarbeit überredet werden. So machen sich die beiden Haudegen schließlich gemeinsam auf dem Weg zur mexikanischen Grenze und kommen dort den Waffenschmugglern immer näher. Mit ihren schlagkräftigen Methoden stellen sich die Beiden schließlich auf die Seite der Revolutionäre und mischen den Waffenschmugglerring ordentlich auf.

Obwohl der deutsche Filmtitel nach einer Fortsetzung klingt, so ist Vier Fäuste schlagen wieder zu dennoch der erste Film des Duos Smith/Coby. Durch den deutschen Titel sollte wohl der Eindruck, dass es sich hierbei um einen echten Spencer/Hill-Film handelt noch verstärkt werden.
 

mit Paul Smith, Michael Coby, Horst Frank, Guglielmo Spoletini, Pino Ferrara, Luciano Catenacci, Giovanni Pazzafini
Musik: Franco Bixio, Vince Tempera - Drehbuch: Mino Roli, Nico Ducci, Ferdinando Baldi - Kamera: Aiace Parolin
Schnitt: Antonietta Zita - Produzent: Manolo Bolognini - Regie: Ferdinando Baldi

Detaillierte Information zu dem Film in der cinema-italiano-Datenbank

Vier Fäuste und ein heißer Ofen
Carambola, filotto... tutti in buca, 1974
Toby und Butch sind mal wieder auf der Flucht. Dabei beobachten sie wie das Militär eine Geheimwaffe, ein Motorrad mit bewaffneten Beiwagen, testet. Toby und Butch übernehmen das Gefährt und fliehen damit direkt in die nächste Stadt, wo es erst einmal zu einer handfeste Schlägerei kommt bei der allerhand zu Bruch geht. Toby und Butch werden verhaftet und vom Sheriff dazu verdonnert, die entstandenen Schäden abzuarbeiten. Um an Geld zu kommen, verkaufen Toby und Butch unabhängig voneinander das erbeutete Motorrad an zwei konkurrierende Gangsterbanden. Bei der geplanten Übergabe im Saloon stösst schließlich auch noch das Militär dazu und so entwickelt sich im allgemeinen Chaos die nächste Schlägerei. Toby wird schließlich vom Militär verhaftet, während Butch die Flucht gelingt. Als General verkleidet macht Butch sich schließlich auf den Weg ins Fort um Toby zu befreien. Es gelingt ihm reichlich Verwirrung zu stiften, das Motorrad zu stehlen und mit diesem und Toby die Flucht anzutreten.

Bei Vier Fäuste und ein heißer Ofen handelt es sich um die direkte Fortsetzung von Vier Fäuste schlagen wieder zu. In der deutschen Version ist davon allerdings inhaltlich nichts zu merken.
 

mit Paul Smith, Michael Coby, Glauco Onorato, Gabriella Andreini, Remo Capitani, Pino Ferrara, Piero Lulli
Musik: Franco Bixio, Vince Tempera - Drehbuch: Mino Roli, Nico Ducci, Ferdinando Baldi - Kamera: Aiace Parolin
Schnitt: Antonietta Zita - Produzent: Manolo Bolognini - Regie: Ferdinando Baldi

Detaillierte Information zu dem Film in der cinema-italiano-Datenbank

Zwei irre Typen mit ihrem tollen Brummi
Lasst die Finger von Marseille, Toby & Butch - 4 Fäuste geben Zunder, Toby & Butch - wie 2 sanfte Engel
Simone e Matteo - Un gioco da ragazzi, 1975
Toby und Butch sind mal wieder pleite und hungrig. Um an Geld zu kommen, versuchen sie auf dem Arbeitsamt ihre LKW-Führerscheine zu verkaufen, was allerdings nicht gelingt. Stattdessen spricht sie ein dubioser Geschäftsmann an, der ihnen vorschlägt eine LKW-Ladung Insektenspray nach Marseille zu bringen. Toby und Butch lassen sich durch eine kräftige Vorauszahlung überreden, nichtsahnend, dass sie statt Sprühdosen einen LKW voller Waffen über die Grenze bringen sollen. Erst danach beginnen aber die echten Turbulenzen, denn eine Gangsterbande versucht die Waffen an sich zu bringen, doch haben diese nicht mit der Schlagfertigkeit von Toby und Butch gerechnet. So gelangt der LKW schließlich zum Auftraggeber, der auch noch einen Folgeauftrag bereit hält. Diesmal sollen sie eine Ladung Speiseöl mit einem Fährschiff nach Afrika bringen. Natürlich enthält auch diese Ladung wieder Waffen, was Toby und Butch aber erst auf dem Schiff bemerken. Sie beschließen die heiße Ladung ins Meer zu werfen, doch der Gangsterboss hetzt seine Schergen auf Toby und Butch um dies zu verhindern. So kommt es auf dem Fährschiff schließlich zum großen Showdown.

Mit Zwei irre Typen mit ihrem tollen Brummi verlassen Smith und Coby erstmals das Genre des Westerns. In der Originalfassung heißen die Beiden in diesem Film Simone und Matteo. Diese Charaktere spielten sie später noch ein zweites Mal, in der direkten Fortsetzung Vier Fäuste - Hart wie Diamanten.
 

mit Paul Smith, Michael Coby, Dominic Barto, Giuliana Calandra, Angel Del Pozo, Mario Brega, Francisco Merino
Musik: Guido und Maurizio De Angelis - Drehbuch: Pier Luigi Alberti, Gabriella Giustini, Tulio Demicheli
Kamera: Vincente Minaya - Schnitt: Amedeo Giomini - Produzent: Ugo Tucci
Regie: Giuliano Carnimeo

Detaillierte Information zu dem Film in der cinema-italiano-Datenbank

Wir sind die Stärksten
Noi non siamo angeli, 1975
Nachdem Butch durch einen harten Boxkampf ein bisschen Geld gewonnen hat, unterschlägt Toby dieses um in einem verschlafenen Städtchen eine Transportfirma zu gründen, wofür er auch schon ein Fahrzeug besorgt hat. Butch ist zunächst wenig begeistert und schließt sich Toby auch erst an, als er seinen Job als Mechaniker, nach einem von Toby provozierten Wutausbruch, verliert. In der Stadt angekommen müssen sie allerdings sehr bald feststellen, dass das Städtchen in der Hand des konservativen Schurken Sharks ist. Dieser hat sich auf die Fahnen geschrieben den Fortschritt in der Stadt um jeden Preis aufzuhalten. Daher ist es wenig verwunderlich, dass er seine Schläger losschickt um Butch und Tobys Unternehmen zu sabotieren. Diese begegnen den Attacken der Schläger auf ihre bewährte Art und Weise. Zum Schluß startet der Sheriff schließlich ein alles entscheidendes Wettrennen, bei dem der Sieger die Konzession für das Transportgeschäft bekommt.

Wir sind die Stärksten ist der einzige Film des Duos, der nicht fortgesetzt wurde und der selbst auch keine Fortsetzung ist.
 

mit Paul Smith, Michael Coby, Renato Cestiè, Woody Strode, John Ireland, Fiona Florence, Evelyn Kaye, Franco Pesce
Musik: Sante Maria Romitelli - Drehbuch: Gianfranco Parolini, Antonio Cesare Corti - Kamera: Guglielmo Mancori
Schnitt: Vincenzo Tomassi - Produzent: Edmondo Amati - Regie: Gianfranco Parolini

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Vier Fäuste - Hart wie Diamanten
Vier Fäuste räumen auf
Il vangelo secondo Simone e Matteo, 1975
Toby und Butch hat es nach Afrika verschlagen. Als Gepäckträger versuchen sie über die Runden zu kommen, was aber nur mäßig gelingt. Sie sind also mal wieder pleite. Um an etwas Geld zu kommen, versuchen sie in einem Trödelladen eine alte Pistole zu verkaufen, doch der Verkäufer sieht die Pistole, wähnt sich in einem Überfall und ruft die Polizei zur Hilfe. Toby und Butch ergreifen die Fluch und verstecken sich in einer Kirche, wo sie in Missionarskleidung schlüpfen, um unerkannt zu bleiben. Nun aber werden sie vom dortigen Pfarrer für die aus Europa erwarteten neuen Missionare gehalten und müssen sich fortan mit Beichten und Taufen rumschlagen, bis sie schließlich von der Kurie nach Amsterdam abberufen werden. Der zwielichtige Geschäftsmann Robinson bitten die Beiden daraufhin eine Madonna-Statue für ihn mit zu nehmen und sie dort an Glaubensbrüder zu übergeben. Toby und Butch ahnen nicht, dass die Madonnenstatue mit echten Diamanten verziert ist und es sich bei den Glaubensbrüdern um eine Gangsterbande handelt. In Amsterdam angekommen, nimmt das Chaos seinen Lauf.

In Vier Fäuste - Hart wie Diamanten schlüpfen Smith und Coby erneut in die Rollen von Simone und Matteo. Der Film ist demzufolge auch die direkte Fortsetzung von Zwei irre Typen mit ihren tollen Brummi.
 

mit Paul Smith, Michael Coby, Dominic Barto, Jacques Herlin, Giuseppe Maffioli, Riccardo Petrazzi, Enrico Chiappafreddo
Musik: Guido und Maurizio De Angelis - Kamera: Nino Celeste - Schnitt: Amedeo Giomini
Produzent: Ugo Tucci - Regie: Giuliano Carnimeo

Detaillierte Information zu dem Film in der cinema-italiano-Datenbank

Infos zu den Hauptdarstellern
Paul Smith

1974

1980

1999
Paul Smith wird am 5. Februar 1939 in Everett, Massachusetts, USA geboren. Seine erste Filmrolle hat er 1960 in im Israel gedrehten Film Exodus. 1967 kehrt er nach Israel zurück um dort als Freiwilliger im Sechs-Tage-Krieg zu dienen. Smith bleibt in Israel, wo er einige Filme dreht, die israelische Staatsbürgerschaft annimmt, sich den hebräischen Namen Adam Eden zulegt und seine zweite Frau Eve kennenlernt. Sie wohnen in dieser Zeit in Tel Aviv. 1973 zieht das Paar nach Italien, wo Paul Smith an der Seite von Michael Coby die fünf Spencer/Hill-Doppelgänger Filme dreht. Vier Jahre später, also 1977, zieht es Smith zurück in die USA, wo er weitere Filme dreht, u.a. Midnight Express (1978), Popeye (1980), Red Sonja (1985) und Maverick (1994). Seinen bislang letzten Auftritt hat er 1999 im Fernsehfilm D.R.E.A.M. Team. Im Februar 2006 zieht es Paul Smith zurück nach Israel. Seit dem wohnt Paul Smith in der kleinen Stadt Ra'anana. Filme dreht er keine mehr, er ist aber Mitglied der "Academy of Motion Pictures, Arts and Sciences" und ist als solches bei der Verleihung der Oscars stimmberechtigt. Darüber hinaus versucht er mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Er selbst hat einen Sohn aus erster Ehe, der noch in den Staaten wohnt. Dazu hat seine Frau Eve, ebenfalls aus erster Ehe, noch eine Tochter.

Bildergalerie
Michael Coby

1970

1974

2003
Michael Coby wird am 2. Februar 1944 als Antonio Cantafora in Crotone, Kalabrien geboren. Nach seinem Schauspielstudium hat er seine erste Filmrolle 1967 in dem Italowestern El Desperado. Fortan ist er immer wieder in Italowestern zu sehen. Dank einer äußerlichen Ähnlichkeit zu Schauspieler Terence Hill wird er Mitte der 70er Jahre für die Spencer/Hill-Doppelgänger-Filme an der Seite von Paul Smith engagiert. Für diese Filme legt er sich das englischklingende Pseudonym Michael Coby zu, welches er aber Mitte der 80er Jahre wieder ablegt. Fortan agiert er wieder unter seinem bürgerlichen Namen. Während es seinen Doppelgängerpartner in seiner weiteren Karriere in die USA zieht, bleibt Cantafora weitestgehend dem europäischen Film treu. Lediglich 1983 zieht es ihn für einen Film (Gabriela, cravo e canela) nach Brasilien. 1987 darf er sogar mit dem großen Federico Fellini drehen (Fellinis Intervista), aber der große Durchbruch als Schauspieler bleibt ihn verwehrt. "Simone e Matteo" - Regisseur Giuliano Carnimeo drückt diesen Umstand wie folgt aus: "Er ist ein seriöser Schauspieler, ein Profi, der in seiner Karriere leider nicht das Glück hatte, dass er verdient gehabt hätte." Seinen bislang letzten Auftritt hat er 2003 als Kommissar in Dario Argentos Serienmörder-Thriller The Card Player.
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