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Einweihung der Bud-Spencer-Statue in Livorno
Festliche Enthüllung der Bud-Spencer-Statue in Livorno
02.06.2019 - 18 Uhr - Strandpromenade, Via Italia, Livorno
Maurizio De Angelis Diamante und Cristiana Pedersoli Nahaufnahme der Statue
Der 2. Juni 2019 war nicht nur auf dem Kalender ein Sonntag, er war in der italienischen Hafenstadt Livorno auch im wahrsten Sinne des Wortes ein Tag zum Sonneputzen. Die Sonne schien den ganzen Tag und man hatte das Gefühl, dass ganz Livorno an diesem Tag auf der mehrere Kilometer langen Strandpromenade unterwegs war. Auf der "Via Italia" herrschte jedenfalls ein hoffnungsloser Verkehr und die gesamte Straße war komplett zugeparkt. Wir aber brauchten einen Parkplatz, denn wir wollten natürlich pünktlich zur heutigen Eröffnung der Bud-Spencer-Statue anwesend sein. Zum Glück waren wir frühzeitig gestartet und standen somit schon um 17:40 Uhr an dem durch die italienische Presse kommunizierten Ort. Es waren auch noch andere Leute da und es hingen auch Plakate für die Veranstaltung da, nur von einer Statue gab es keine Spur und alle umherstehenden waren genauso ratlos wie wir. Damit war es höchste Zeit Matteo anzurufen. Matteo ist als Übersetzer und Dolmetscher für das Spencer/Hill-Festival tätig und betreut auch deren italienische Internetpräsenz und Matteo ist zudem gebürtig aus Livorno. Er kennt sich also aus. Und er stand zum Zeitpunkt meines Anrufs auch schon an der Statue. Er sagte, der Ort hatte sich kurzfristig noch einmal geändert und schickte mir den neuen Standort per WhatsApp, schöne neue Welt. Aber dann der Schock: Der neue Ort lag noch immer an der "Via Italia", aber vier Kilometer vom derzeitigen Ort entfernt! Das war zu Fuß nicht rechtzeitig zu schaffen. Wir hetzten also zurück zum Auto und quälten uns vier Kilometer durch den Verkehr auf der "Via Italia". Mit unverschämt viel Glück bekommen wir in unmittelbarer Nähe einen Parkplatz. Trotzdem ist es schon 18:15 Uhr als wir die Statue erreichen.

Sie ist zu diesem Zeitpunkt auch schon enthüllt. Wir trafen Matteo und er sagte uns, dass sonst noch nichts passiert sei. Der kurz zuvor abgewählte, aber noch amtierende Bürgermeister hatte unmotiviert ein paar wenige Worte gesagt und dann die Statue von einer grünen Folie befreit, die auch jetzt noch zu Füßen der Statue lag. Nun drängelten sich hunderte von Fans um die Statue, die auch überhaupt nicht abgesperrt war. Mitten drin im Pulk der Masse befand sich ein Mann, den wir mittlerweile gut kennen und sehr schätzen und der heute einer der Ehrengäste ist, der Komponist und Sänger Maurizio De Angelis, eine Hälfte des Gesangsduo "Oliver Onions". Ein Durchkommen zu Maurizio war vorerst nicht möglich und so stellten wir uns in den Pulk und unterhielten uns mit Matteo, der uns berichtete, dass Maurizio auch gerade erst gekommen sei und dass die beiden anderen Ehrengäste des Abends, Cristiana und Diamante Pedersoli, die beiden Töchter von Bud, noch gar nicht angekommen seien. Während des Gesprächs rückten wir langsam aber sicher immer näher an die Statue ran und konnten die Statue mittlerweile sogar sehen und ein paar Minuten später schließlich auch Maurizio kurz begrüßen. Dann fuhr plötzlich ein Ford Escort MK 1 durch die Massen. Der Wagen war dem von Bud Spencer aus Zwei wie Pech und Schwefel nachempfunden und brachte die beiden Pedersoli-Töchter zur Statue. Das Gedränge an der Statue nahm daraufhin noch einmal zu, aber trotz der Enge blieben die Leute zivilisiert und uns gelang es Dank Maurizios Mitwirkung in dem Tumult sogar ein Bild von uns mit der Statue und den drei Ehrengästen zu machen. Wir befreiten und danach aus dem Gedränge und schauten uns das Treiben aus der Entfernung an. Im Laufe der nächsten Stunde wurde der Ansturm dann auch weniger und wir hatten die Gelegenheit auch noch einmal in Ruhe mit Maurizio, Cristiana und Diamante zu sprechen. Mit Maurizio scherzten wir dabei noch rum, wann wir denn nun ein Bier zusammen trinken gehen. Er hatte große Lust, aber sein Zeitplan sei eng und er müsse um spätestens 21 Uhr wieder los, da er nach Verona muss, um dort ein Konzert vorzubereiten. Wir genossen daraufhin noch ein wenig die Atmosphäre, plauderten nochmal kurz mit dem Zeichner Alberto Baldisserotto, der auch heute anwesend war und wollten uns gegen 20:15 Uhr schließlich bei den noch immer komplett anwesenden Ehrengästen verabschieden, als es plötzlich hieß, wir gehen nun alle noch zusammen was essen.

Dem stimmten wir natürlich mit Freude zu und machten wir uns mit Matteo auf den Weg in das verabredete Lokal im sogenannten Stadtteil "Altes Venedig" (Antica Venezia). Matteos Ortskenntnisse erwiesen sich dabei als sehr hilfreich. Im Lokal erlebten wir dann einen sehr entspannten Abend mit Cristiana, Diamante, Maurizio, Andrea und weiteren netten Gästen des italienischen De Angelis-Fanclubs. Das gemeinsame Bier mit Maurizio erwies sich somit plötzlich als sehr real, nur dessen ursprünglicher Zeitplan ging natürlich ziemlich vor die Hunde. Es wirkte allerdings nicht so, als wäre irgendjemand deswegen besorgt gewesen. Die italienische Lebensart und Gastfreundschaft hatte den Terminkalender ein Schnippchen geschlagen und uns somit einen tollen Abend und einen würdigen Abschluss unserer Italienreise verschafft.

Grazie!

Über die Statue:
Die Statue ist der Größe Bud Spencers nachempfunden. Erschaffen wurde sie vom Künstler Fabrizio Galli, der aus Viareggio stammt und dort für den alljährlichen Karneval schon mehrfach ähnliche Statuen aus Glasfaser erstellt hat. Auch die Bud-Spencer-Statue ist aus Glasfaser und damit sehr leicht. Bud Spencer ist hier als Seemann in seiner Rolle aus Sie nannten ihn Mücke dargestellt. Die Pose ist genau dem Film entliehen, nur schaut Bud im Film auf das Meer hinaus, die Statue aber steht mit dem Rücken zum Meer. Auf dem Boden liegend neben der Statue sind eine Sporttasche mit einem American-Football-Helm und zwei Boxhandschuhen modelliert. Letztere sind eine Anspielung auf den Film Der Bomber, neben Sie nannten ihn Mücke der zweite Film, den Bud Spencer damals in Livorno und Umgebung gedreht hat.

UPDATE:
Am 20. Oktober 2019 wurde die Statue in Livorno wieder abgebaut! Verschiedene Quellen berichten über verschiedene Gründe. So soll das Salzwasser an der Promenade die Statue beschädigt haben und auch Vandalismus generell wurde als Grund genannt, warum die Statue plötzlich restauriert werden muss. Wir waren allerdings nur fünf Tage zuvor selbst noch bei der Statue (Bilder hier) und da war sie noch nicht durch Salzwasser beschädigt. Vandalismus wäre natürlich auch danach noch ein Grund, aber es gibt Bilder vom Abtransport der Statue und Vandalismus war darauf auch nicht zu erkennen. So ist die Begründung für den Abbau etwas schwammig. Sicher ist aber, dass sie nicht mehr da ist und es derzeit noch unklar ist wann und wo sie wieder aufgestellt wird.
Impressionen der Enthüllung
Die Statue
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