Salvatore Borgese wird als Kind kalabrischer Eltern am 05.03.1937 in Rom geboren.
Anfänge beim Film
Zum Film kommt er Anfang der 60er Jahre, wo er zunächst als Stuntman in vielen der unzähligen Sandalenfilmen aus dieser Epoche zu sehen ist, z.B. 1961 in "Barabbas" (Barabba), 1962 in "Kadmos - Tyrann von Theben" (Arrivano i titani) und 1964 in "Die Rache des Spartacus" (Il gladiatore che sfidò l'impero) und in "Herkules Rächer von Rom" (Ercole contro Roma). Mit dem Ende der Ära des Sandalenfilms springt Borgese Mitte der 60er auf die Italowestern-Welle auf. Hier ist er unter anderem 1965 in "Ein Loch im Dollar" (Un dollaro bucato), ein Jahr später in "Django - sein Gesangbuch war der Colt" (Le colt cantarono la morte e fu... tempo di massacro) und in "Sartana" (Mille dollari sul nero) und diversen Fortsetzungen davon zu sehen. Mit der Zeit werden seine Rollen immer größer, so dass seine akrobatischen Fähigkeiten immer besser zur Geltung kommen. Ab 1967 ist er dann nicht nur Stuntmen und Schauspieler sondern übernimmt bei einigen Filmen auch die komplette Stunt-Koordination, so z.B. bei "Ein Halleluja für Django" (La più grande rapina del West), Verflucht, verdammt und Halleluja (... e poi lo chiamarono il Magnifico), Keiner haut wie Don Camillo (Don Camillo) und den beiden Celentano-Filmen "Bluff" (Bluff storia di truffe e di imbroglioni) und "Bingo Bongo" (Bingo Bongo).
Erste Rollen an der Seite von Bud Spencer und Terence Hill
Mit Bud Spencer und Terence Hill kommt Borgese das erste Mal 1971 in Berührung. Im Piratenabenteuer Freibeuter der Meere (Il corsaro nero) spielt er Martel, einen Freund des von Hill dargestellten Piratenkapitäns Blackie. Die Rolle ist schon deutlich mehr als nur der Auftritt eines Stuntmen. In den folgenden Rollen an der Seite von Bud Spencer und Terence Hill darf Borgese auch immer mehr sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Während dieses in seinen Westernrollen in Halleluja... Amigo (Si può fare... amigo) als Hilfssheriff und in Verflucht, verdammt und Halleluja (... e poi lo chiamarono il Magnifico) als Kopfgeldjäger schon in Ansätzen zu erkennen ist, so spielte er es in den folgenden drei Filmen schließlich voll aus. Auffällig dabei ist, dass alle drei Filme von Sergio Corbucci inszeniert wurden. Vielleicht hatte er ein besonderes Gespür für Borgeses Talent. Jedenfalls hat Borgese in Zwei sind nicht zu bremsen (Pari e dispari) als Gangster Ninfus gleich eine ganze Reihe sehr lustiger Szenen. Sehr ähnlich ist dann auch seine Rolle als Paradise in Der Supercop (Poliziotto superpiù) angelegt. Seinen wohl denkwürdigsten Auftritt hat Borgese dann aber 1981 in Zwei Asse trumpfen auf (Chi trova un amico trova un tesoro), wo er dem Eingeborenen Anulu auf unnacharmliche Weise Leben und Witz einhaucht.
Borgeses Erinnerungen an die Filme
In einem Interview mit Marcello Gagliani Caputo für dessen Buch "... Altrimenti ci arrabbiamo!" erzählt Borgese, dass er an die Filme besondere Erinnerungen hat. So denkt er gerne an die Dreharbeiten von Zwei sind nicht zu bremsen zurück, da diese ihn das erste Mal nach Miami führten und er am Set seine zukünftige Lebensgefährten Kim McKay kennen lernte, die in dem Film die Mullemaus spielte und mit der er im Anschluss die nächsten 12 Jahren zusammen verbrachte. Bei den Dreharbeiten zu Zwei Asse trumpfen auf hingegen fand er es schade, dass einige Ideen, die er und Regisseur Corbucci zu seiner Rolle hatten, nicht umgesetzt wurden, da die Befürchtung bestand, dass er den beiden Hauptdarstellern die Show stehlen würden. Zwei Asse trumpfen auf ist zugleich auch sein letzter Auftritt in einem gemeinsamen Film des Duos. Ob es daran liegt, dass Bud Spencer und Terence Hill Angst davor hatten, dass er ihnen die Schau stehlen wird oder einfach daran, dass Sergio Corbucci keinen weiteren Film des Duos mehr inszenieren sollte, sei mal dahingestellt.
Späte Serienauftritte
Borgese selbst hat jedenfalls keine Abneigung gegen die Beiden und so ist er 1999 und 2005 auch noch zweimal an seiner Seite Terence Hills in Don Matteo zu sehen. Im Sommer 2018 ist er zudem auch Gast bei der Premierenfeier von Terence Hills Mein Name ist Somebody (Il mio nome è Thomas) in Treni.
Salvatore Borgese ist bis 2011 noch regelmäßig in italienischen Produktionen zu sehen. Insgesamt bringt er es auf weit über 120 Mitwirkungen im Laufe seiner Karriere. Er lebt heute in Rom. Sein Sohn Alessandro Borgese ist seine Fußstapfen getreten. Auch er arbeitet als Stuntman und Stunt-Koordinator.
Bildergalerie |
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Barabbas (1961) |
Heiße Grüße vom C.I.A. (1965) |
La pazienza ha un limite... noi no! (1974) |
Shark - Stunde der Entscheidung (1988) |
Anche se è amore non si vede (2011) |
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