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| Die im Dreck krepieren | |
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Gott mit uns, Blutiger Staub |
Dio è con noi; Tri sata do pobede
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Italien - Jugoslawien 1969 - 115 Min. |
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Inhalt |
Der zweite Weltkrieg geht zu Ende. Teile der deutschen Wehrmacht haben sich ergeben und geraten so in Kriegsgefangenschaft. Doch auch mit der Gefangenschaft ist der Krieg für die inhaftierten Soldaten mitunter noch nicht vorbei. In einem in den Niederlanden gelegenen, zu einem Kriegsgefangenenlager umgebauten, ehemaligen KZ, das jetzt unter der Aufsicht des kanadischen Offiziers Captain Miller steht, führen die gefangenen deutschen Offiziere, unter der Leitung Oberst von Bleichers, weiterhin ein hartes Regiment. Trotz der Kriegsgefangenschaft und dem nahen Ende des Krieges wagen es die deutschen Soldaten nicht der diktatorischen Herrschaft ihrer Offiziere zu widersprechen. Captain Miller, lässt das soweit durchgehen, denn so herrscht wenigstens Disziplin und Ordnung bei den Gefangenen. Eines Tages werden aber zwei deutsche Deserteure aufgegriffen und zu den übrigen Gefangenen gesteckt. In einem Scheinprozess werden die beiden von den Offizieren wegen Fahnenflucht zum Tod durch Erschießen verurteilt. Oberst von Bleicher verlangt anschließend von Captain Miller Gewehre für das Exekutionskommando, was dieser vorerst empört ablehnt. Daraufhin entbrennt ein Machtkampf zwischen den deutschen Kriegsgefangenen und der Lagerkommandantur. Als Captain Miller schließlich von seinem Vorgesetzten General Snow gebeten wird im Sinne des Friedens für Ruhe im Lager zu Sorgen, entschließt sich der Captain dazu doch die Waffen raus zu geben, obwohl zwischenzeitlich auch schon die Nachricht von der endgültigen Kapitulation Deutschlands durchgesickert ist. So werden die beiden Deserteure sogar noch nach Ende des Krieges hingerichtet.
Bud Spencer spielt in diesen Kriegsfilm den kanadischen Corporal Jelinek. Er ist es, der die beiden Deserteure findet. Er liefert sie vorerst allerdings nicht bei seinen Vorgesetzten ab, sondern verdonnert sie dazu, ihm bei seiner täglichen Arbeit zu helfen, da ihm die dazu angeforderten Soldaten wieder abgezogen wurden. Schließlich fallen seine beiden deutschen Helfer aber auf und werden doch noch zu den anderen Kriegsgefangenen gesteckt. Ab diesen Zeitpunkt taucht die Figur des Jelinek quasi nicht mehr auf. Man sieht ihn nur noch kurz einmal einen Jubelsprung machen, als das Ende des Krieges bekannt wird.
Der italienische Originaltitel des Films lautet "Gott mit uns – Dio è con noi", wobei letzteres die italienische Übersetzung des deutschen Ausspruchs ist.
"Gott mit uns" war der Wahlspruch des preußischen Könighauses und damit auch der deutschen Kaiser. Der Ausspruch fand sich auch auf den Koppelschlössern der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und wurde bis 1962 auch noch von der Bundeswehr verwendet.
Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit. Der Funk-Gefreite Bruno Dorfer (20) und der Maschinenmaat Rainer Beck (28) wurden am 13. Mai 1945, fünf Tage nach der Kapitulation Deutschlands, hingerichtet.
Im englischsprachigen Raum wurde der Film unter dem Titel "The 5th day of peace" veröffentlicht, was übersetzt "Der fünfte Tag des Friedens" bedeutet. Damit trifft der Titel den Nagel auf dem Kopf, was man vom deutschen Titel kaum behaupten kann.
Produzent Silvio Clementelli wurde für den Film das Silberne Band (Nastro d’Argento) verliehen. Regisseur Montaldo war für den gleichen Preis nominiert. Ferner war der Film bei den Filmfestspielen in Cannes für die Goldene Palme nominiert.
Die Handlung des Films spielt dem historischen Vorbild folgend in den Niederlanden. Gedreht wurde die italienisch-jugoslawische Ko-Produktion allerdings in Jugoslawien – in Zagreb und Umgebung.
Die beteiligte italienische Firma Clesi Cinematografica war die Firma von Produzent Silvio Clementelli, der ein Neffe des Regisseurs Carlo Ludovico Bragaglia gewesen ist (u.a. Lazzarella, Kreuz und Schwert, Hannibal).
Die beteiligte jugoslawische Firma Jadran Film war Ko-Produzent neben der deutschen Rialto bei fast allen Karl-May-Western, auch den vieren mit Terence Hill. Auch bei "Duell vor Sonnenuntergang" war die Jadran Film beteiligt.
Der Regisseur des Films war der Italiener Giuliano Montaldo. In Terence Hills Frühwerk "Die Verirrten" von 1955 war Montaldo vor der Kamera zu sehen. Er spielte einen der Verirrten aus der Toskana. Zwei Jahre später war er Regieassistent bei "Die große blaue Straße", einem weiteren Frühwerk Terence Hills. Weitere Regiearbeiten: "Top Job", "Der tödliche Kreis"
Für Giuliano Montaldo war "Gott mit uns" der Auftakt zu einer gesellschaftlichen Trilogie, die er "Trilogie über die Macht" (Trilogia sul potere) nannte. Die weiteren Filme dieser Trilogie waren "Sacco und Vanzetti (Sacco e Vanzetti, 1971) und "Der Mönch von San Domenico" (Giordano Bruno, 1973).
Die Musik zu diesen und auch den anderen Filmen der Trilogie stammt von Ennio Morricone. Morricone erlangte Weltruhm für seine Kompositionen für Sergio Leones Dollar-Trilogie und "Spiel mir das Lied vom Tod". Auch im Spencer/Hill-Universum war Morricone mehrfach tätig, u.a. für "Die fünf Gefürchteten", "Mein Name ist Nobody", "Nobody ist der Größte" und "Eine Faust geht nach Westen". Insgesamt schrieb Morricone die Musik für über 500 Film- und Fernsehproduktionen. Für "The Hateful 8" erhielt er 2016 einen Oscar – einen weiteren für sein Lebenswerk erhielt er schon 2007, neun Jahre vor dem regulären Gewinn.
Das Titellied wurde 1970 in Italien und 1973 in Frankreich auf einer Single veröffentlicht. Der komplette Soundtrack erschien erst 2004 beim italienischen Label Dagored auf CD und LP.
Produktionsbeginn für den Film war am 15.09.1969. Die erste öffentliche Vorführung des Films fand im Kino "Splendor" in Aosta statt. Der offizielle Start in den italienischen Kinos erfolgte am 15. April 1970.
Der Film startete am 6. Mai 1971 in den deutschen Kinos, gut ein Jahr nach dem Kinostart in Italien. In den Kinos der Bundesrepublik hieß der Film "Die im Dreck krepieren". Die deutsche Fassung entstand bei der Hermes-Synchron in Berlin. Bud Spencer wird das einzige Mal in seiner Karriere vom gebürtigen Bremer Hans-Dieter Zeidler gesprochen.
In der DDR startete der Film als "Gott mit uns" einen Monat später mit einer eigenen Synchronfassung. Diese entstand im DEFA-Studio für Synchronisation unter der Dialogregie von Inge Lindner. Bud Spencer wird hier von Wolfgang Dehler gesprochen, der dies auch bei der DEFA-Fassung von "Plattfuß am Nil" tat. Die DEFA-Fassung wurde nicht noch einmal veröffentlicht und gilt derzeit als verschollen.
Der Film wurde von der UFA in zwei Rollen je 90 Meter auf Super 8 veröffentlicht. Rolle 1 trug den Titel "Gott mit uns", Rolle zwei hieß "Die im Dreck krepieren". Wie auf Super 8 üblich war der Film stark gekürzt und in diesem Fall auch nur in schwarz-weiß.
Auf VHS erhielt der Film Mitte der 80er-Jahre den Titel "Blutiger Staub". Es gab verschiedene Auflagen von unterschiedlichen Labels. Die VHS-Fassung war ebenfalls gekürzt.
Auf DVD erschien der Film erstmals 2004 bei e-m-s. Hier war der Film endlich wieder ungekürzt. Die Erstauflage wurde als "Gott mit uns" veröffentlicht. 2008 legte e-m-s den Film noch einmal neu auf - dieses Mal mit dem deutschen Kinotitel "Die im Dreck krepieren". Zuletzt veröffentlicht wurde er 2015 als 52. Teil der Abo-Serie von DeAgostini.
Auf den bisherigen DVDs fehlt ein kurzes Stück der deutschen Synchronisation. Ganz zu Beginn, noch während des Vorspanns, überfallen die beiden flüchtigen Soldaten Grauber und Schultz eine Familie und stehlen dort etwas zu Essen. In der Szene spricht niemand ein Wort, aber im Radio läuft ein Bericht über das bevorstehende Ende des Krieges. Auf den DVDs läuft dieser Bericht auf Englisch, auf der alten VHS ist dieser noch übersetzt. Der Sprecher in der deutschen Fassung ist Joachim Nottke.
Hauptdarsteller Franco Nero schreibt in seiner Biografie, dass Bud Spencer bei den Dreharbeiten überlegte im Vorspann seinen echten Namen nennen zu lassen. Er hielt sich nicht für einen Schauspieler, hatte aber das Gefühl, dass er bei diesem Film das erste Mal wirklich gespielt hatte und wollte dazu die Meinung eines echten Schauspielers wie Franco Nero hören. Nero riet ihm dazu seinen echten Namen zu nehmen, weil er gut war und es verdient wäre. Am Ende wurde dann aber doch sein Künstlername benutzt, vermutlich weil der auch zu der Zeit schon über eine gewisse Zugkraft verfügte.
Laufzeit deutsche DVD Gott mit uns: 104:46 Minuten (Musik läuft auf schwarz weiter bis 105:30 Minuten). |
Starttermine: |
15.04.1970 |
Italien |
Kinopremiere |
09.09.1970 |
Frankreich |
Kinopremiere |
402.887 Besucher |
01.01.1971 |
Spanien |
Kinopremiere |
Nicht tagesgenau; 438.026 Besucher |
06.05.1971 |
Deutschland |
Kinopremiere |
18.06.1971 |
Deutschland |
Kinopremiere |
Gott mit uns; DDR |
18.11.1971 |
Ungarn |
Kinopremiere |
Feliratos |
26.05.1972 |
Finnland |
Kinopremiere |
20.881 Besucher |
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Besetzung |
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Galerie der unbekannten Darsteller dieses Films aufrufen |
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Stab |
Musik |
Ennio Morricone (Musiche), Gianfranco Plenizio (Dirette da)
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Drehbuch |
Andrea Barbato (Soggetto di), Giuliano Montaldo (Con la collaborazione di), Lucio Battistrada (Con la collaborazione di), Ottavio Jemma (Sceneggiatura di)
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Kamera |
Silvano Ippoliti (Direttore della fotografia), Enrico Sasso (Operatore alla macchina), Renato Doria (Assistente operatore), Mario Mazzoni (Fotografo), Quirino Fantauzzi (Capo macchinista), Sergio Spila (Capo elettricista)
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Schnitt |
Franco Fraticelli (Montaggio), Adriana Benedetti (Assistente al montaggio), Pierluigi Leonardi (Assistente al montaggio)
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Bauten |
Zeljko Senecic (Scenografo), Ezio Frigerio (Ambientazione)
| Kostüme |
Maja Galaso (Costumista)
| Maske |
Lamberto Marini (Truccatore)
| Ton |
Vittorio Trentino (Tecnico del suono)
| Spezialeffekte |
Luciano Anzellotti (Tecnico effetti speciali), Roberto Arcangeli (Montaggio effetti speciali)
| Militärische Beratung |
Ronald Brittain (M.B.E.; Consulente militare)
| Produktionsfirmen |
Clesi Cinematografica (Roma), Jadran Film (Zagabria)
| Regieassistent |
Stefano Rolla (Aiuto regista), Nicola Babic (Aiuto regista), Vera Pescarolo (Assistente alla regia)
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Produzent |
Silvio Clementelli (Prodotto da), Felice D'Alisera (Direttore di produzione), Giorgio Russo (Ispettore di produzione)
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Regie |
Giuliano Montaldo
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Alternativtitel |
Gott mit uns |
Gott mit uns ist der DDR-Kinotitel des Films. Für die DDR-Aufführung wurde eine eigene Synchronfassung erstellt. Bud Spencer wird in dieser von Wolfgang Dehler gesprochen. Unter diesen Titel ist der Film schließlich auch auf DVD erschienen. Diese Version beinhaltet allerdings die in der BRD angefertigte Synchronisation. |
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Spielzeit dieser Version: 115 Minuten |
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Blutiger Staub |
Unter diesen Titel ist der Film stark gekürzt als Kauf-Video erschienen. |
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Spielzeit dieser Version: 88 Minuten |
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Empfohlene Medien |
Typ |
Titel |
Label |
Land |
Datum |
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DVD |
Blutiger Staub |
Cargo Records |
Deutschland |
19.05.2023 |
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Dieser Film ist auf folgenden Medien enthalten |
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Soundtracks |
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Plakate |
Argentinien
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Deutschland
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Deutschland
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Frankreich
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Italien
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Italien
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Italien
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Italien
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