|
| Zwei Missionare | |
|
Les deux missionaires; Porgi l'altra guancia
|
Italien - Frankreich 1974 - 88 Min. |
Internationale Titel einblenden |
|
Inhalt |
Wir schreiben das Jahr 1890. Die katholischen Priester Pater Pedro und Pater G. sind auf Mission in einem kleinen Dorf im südamerikanischen Dschungel. Da den Beiden viel am Wohlbefinden der Dorfbewohner liegt, sind sie dort sehr beliebt. Bei der Kirche selbst kommt dieses großzügige Vorgehen allerdings nicht so gut an, da sie zwar an gläubige Christen interessiert ist, sie aber kein Interesse daran hat, dass bei den Dorfbewohner Wohlstand einkehrt. Damit liegt die Kirche auf gleicher Welle wie der skrupellose Marchese Gonzaga, der als Gouverneur die gesamte Region unter seine Fittiche hat und sich mit Sklavenarbeit und Ausbeutung der Bauern auf Kosten der armen Bevölkerung bereichert. Um bei der Kirche gut dazustehen besticht er gewissermaßen den örtlichen Bischof durch großzügige Spenden. Als die beiden Priester zum Warenaustausch in die Stadt kommen, kommt es folglich zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Schergen Gonzagas, die schließlich damit enden, dass die Schergen das Schiff der Padres anzuzünden. Um an Geld für ein neues Boot zu kommen, wenden die Beiden sich zunächst an den Bischof, werden dort aber abgewiesen. Da Pater G. sich aber den Ring des Bischofs "ausgeliehen" hat, können sie im Casino das Geld für das neue Boot gewinnen, denn das Casino gehört zufällig einem alten Knastbruder von Pater G. Als sie mit dem Boot die Rückreise antreten wollen, werden sie per Waffengewalt von den Schergen des Marchese gezwungen eine Plantage Gonzagas anzusteuern. Dieser hat nämlich mit dem Bischof ausgehandelt die beiden Priester aus dem Verkehr zu ziehen und sie in ein bewachtes Kloster Gonzagas zu stecken. Dort angekommen erfahren die Priester, dass drei Sklaven am nächsten morgen hingerichtet werden sollen. Dies können die beiden Priester natürlich nicht zulassen und mit Hilfe einer List und vielen schlagkräftigen Argumenten gelingt schließlich die Befreiung der drei Sklaven und die Flucht von der Plantage. Auf der Heimreise zu ihrer Mission beichtet Pater G. dann Pater Pedro, dass er eigentlich kein echter Priester ist. Pater Pedro schmeißt diesen daraufhin über Bord. Pater G. kann ihn aber noch zurufen, dass er seine neue Adresse in einer Flaschenpost finden wird. Als Pater Pedro in seine Mission zurückkehrt, findet er dort eine Menge anderer Priester vor. Sie wollen die Mission übernehmen, um aus den Dorfbewohner unterwürfige Christen zu machen. Pedro streift daraufhin seine Kutte ab und empfiehlt den Dorfbewohnern sich von der Kirche abzuwenden und sich stattdessen lieber wieder einen Häuptling zu suchen. Am Strand findet er die Flaschenpost von Pater G. und begibt sich zu ihm in den Dschungel. Nach anfänglichen Reibereien, begeben die beiden ehemaligen Priester sich in die Stadt, um beim großen Volksfest zu Ehren des Marchese Gonzagas einen großen Volksaufstand zu inszenieren, der schließlich in einer gepflegten Schlägerei sein Ende findet.
In Zwei Missionare sind Bud Spencer und Terence Hill zum ersten Mal als Geistliche unterwegs. Diese Rolle scheint beiden gefallen zu haben, denn in ihrer weiteren Karriere schlüpfen beide noch des öfteren in die Rolle eines Geistlichen, allerdings nie mehr gemeinsam.
Zwei Missionare ist der neunte Film des Duos Bud Spencer und Terence Hill (Hannibal ausgeschlossen). Er liegt damit genau in der Mitte der Filmografie des Duos. Die ersten neun Filme entstanden alle in den acht Jahren zwischen 1967 und 1974, was einen Schnitt von etwas mehr als einem Film pro Jahr entsprach. Nach Zwei Missionare folgte die erste längere Produktionspause. Der nächste gemeinsame Film Zwei außer Rand und Band kam erst 1977 in die Kinos, also gute drei Jahre später.
Zwei Missionare ist eine italienisch-französische Koproduktion, daher sind mit Jean Pierre Aumont, Mario Pilar, und Jacques Herlin auch eine Reihe französischer Darsteller mit an Bord.
Für Mario Pilar, der hier den Schurken Menendez spielt, ist dies die dritte von insgesamt fünf Rollen an der Seite Bud Spencers. Er war zuvor auch schon in Der Sizilianer und Sie nannten ihn Plattfuß zu sehen, wo er als Gangster Zweifinger-Joe Bekanntheit erlangte. Später war noch als einer der italienischen Ritter in Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel und in der Episode Der Clan der Fälscher der Serie Big Man zu sehen.
Auch Jacques Herlin hatte noch einen weiteren Auftritt an der Seite Bud Spencers. In Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel spielte er Paredes, der die zweifelhafte Ehre hat Hector zum Ritter zu schlagen.
In der Rolle des skrupellosen Marchese Gonzaga ist der US-Schauspieler Robert Loggia zu sehen. Loggia hatte eine große Karriere im amerikanischen Kino und Fernsehen und war 1980 auch noch ein zweites Mal an der Seite Bud Spencers zu sehen. In Plattfuß am Nil spielte er den Ölmogul Mr. Burns, der Plattfuß in Kairo als Leibwächter anstellt.
Mit von der Partie ist auch Dauerbösewicht und Prügelknabe Riccardo Pizzuti, der hier einen der Schläger Gonzagas spielt. Die deutsche Synchronisation verpasst ihm in diesen Film seinen Spitznamen "Silberpappel", der mittlerweile leider oft zu "Silberlocke" verfälscht wird.
Im Dorf der beiden Padres lebt ein Professor, der sein Leben der Suche nach einem prähistorischen Fisch gewidmet hat, den er hofft noch lebend zu finden. Bei dem Fisch handelt es sich um den Quastenflosser. Im Jahr 1890, in dem der Film spielt, war der Quastenflosser nur als Fossil bekannt und galt als ausgestorben. Die Entdeckung eines lebenden Exemplars im Jahr 1936 war eine wissenschaftliche Sensation. Die von Bud Spencer zitierte Theorie des Professors, dass sich aus dem Fisch die Amphibien, dann die Reptilien, dann die Affen und schließlich der Mensch entwickelt habe, war eine gängige These der Wissenschaft im Entstehungsjahr des Films 1974. Heute glaubt man, dass der Quastenflosser eher ein Seitenarm der Evolution und somit kein direkter Vorfahr der ersten Landwirbeltiere ist. Obwohl der Professor im Film mit seinem Glauben an das Überleben des prähistorischen Fisches richtig liegt, wird seine Suche in den Gewässern rund um das Dorf der beiden Padres übrigens erfolglos bleiben. Der Film spielt in Südamerika, der lebende Quastenflosser wurde allerdings vor der südöstlichen Küste Afrikas wiederentdeckt.
Bud Spencer erfuhr während der Dreharbeiten von einer Krebserkrankung, die er auf Anraten der Produzenten in den USA behandeln ließ. Am Set ließ er sich nichts von der schrecklichen Diagnose anmerken und drehte den Film zu Ende. Glücklicherweise war die Behandlung erfolgreich und der Krebs konnte besiegt werden.
Der Soundtrack des Films stammt aus der Feder von Guido und Maurizio De Angelis. In Italien erschien 1974 bei Emi eine LP mit 12 Songs, sowie eine Single mit dem Titelsong Mañana. Die Single wurde zum Kinostart 1975 auch in Deutschland veröffentlicht. Die B-Seite der Single ist das Instrumentalstück "El Barco de San José". Für diesen Titel ist Bud Spencer unter seinem echten Namen Carlo Pedersoli als Co-Autor gelistet. Eine Soundtrack-CD gibt es bis heute nicht.
Der Originaltitel des Films lautet "Porgi l'altra guancia", die italienische Version des Bibelzitats "Halte auch die andere Wange hin".
Die deutsche Synchronfassung entstand bei Rainer Brandt in Berlin, der auch das Dialogbuch schrieb und die Dialogregie führte. Terence Hill wird wie gewohnt von Thomas Danneberg gesprochen, auf Bud Spencer hört man die Stimme von Wolfgang Hess.
Die deutsche Kinofassung des Films entspricht der italienischen Originalfassung und ist somit ungekürzt. Auf den deutschen DVDs, sowie auch der Blu-ray fehlt hingegen eine kleine Szene. Darüber hinaus bleibt festzuhalten, dass alle deutschen Veröffentlichungen leider nur über eine sehr minderwertige Bildqualität verfügen.
Der Film startete am 16. Januar 1975 in den deutschen Kinos und lockte damals 4,5 Millionen Zuschauer in die Säle. Der Film wurde dafür mit der "Goldenen Leinwand" ausgezeichnet.
Es gibt zumindest in Australien auch eine abweichende Schnittfassung des Films. Hier wurden teilweise alternative Kameraaufnahmen für bestimmte Szenen benutzt, z.B. auf dem Schiff auf der ersten Fahrt der Missionare. Auch wird die Sektflasche mit Pater Gs neuer Adresse hier nicht von Pater Pedro am Strand gefunden, sondern von Kindern aus dem Wasser gefischt.
Wie zuvor auch schon Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle wurde auch dieser Film in Kolumbien gedreht, u.a. in Cartagena, Santa Marta, Barranquilla und Leticia.
Laufzeiten:
deutsche DVD: 89:16 Minuten.
italienische DVD: 89:32 Minuten.
libanesische VHS: 70:40 Minuten.
|
Starttermine: |
21.12.1974 |
Italien |
Kinopremiere |
7.918.397 Besucher |
16.01.1975 |
Deutschland |
Kinopremiere |
4.500.000 Besucher |
18.06.1975 |
Frankreich |
Kinopremiere |
1.326.174 Besucher |
22.08.1975 |
Finnland |
Kinopremiere |
123.375 Zuschauer |
26.06.1978 |
Spanien |
Kinopremiere |
1.521.672 Besucher |
18.09.1987 |
Deutschland |
TV-Premiere |
ZDF |
14.08.1993 |
Ungarn |
TV-Premiere |
MTV2 19:00 |
|
|
Zusätzliche Inhaltsangaben einblenden |
|
nach oben |
|
Besetzung |
|
|
Galerie der unbekannten Darsteller dieses Films aufrufen |
|
nach oben |
|
Stab |
Musik |
Guido De Angelis, Maurizio De Angelis
|
Drehbuch |
Augusto Caminito (sceneggiato da; sogetto), Fausto Saraceni (sogetto; collaborazione alla sceneggiatura), Franco Rossi (sceneggiato da), Gianfranco Clerici (collaborazione alla sceneggiatura), Nino Marino (collaborazione alla sceneggiatura), Rodolfo Sonego (nach einer Erzählung von)
|
Stunt-Koordinator |
Giorgio Ubaldi (maestro d'armi)
|
Kamera |
Gabor Pogany (A.I.C.; direttore della fotografia), Idelmo Simonelli (operatore alla macchina), Cristiano Pogany (operatore alla macchina), Alfonso Avincola (fotografo)
|
Schnitt |
Giorgio Serrallonga (montaggio), Cesare D'Amico (aiuto montatore)
|
Bauten |
Francesco Bronzi (scenografia), Aldo Puccini (scenotecnico)
| Kostüme |
Marilù Carteny (costumi)
| Requisite |
Ivano Todeschi (Attrezzista)
| Maske |
Luciano Giustini (truccatori), Maurizio Giustini (truccatori)
| Frisuren |
Fausto De Lisio (parrucchiere)
| Spezialeffekte |
Giulio Molinari (effetti speciali), Eros Bacciucchi (effetti speciali)
| Continuity |
Flavia Vanin (segretario edizione)
| Produktionsfirmen |
Produzioni Cinematografiche Inter. Ma. Co. S.p.A. (Roma), Marianne Productions (Paris)
| Regieassistent |
Nello Vanin, Salvo Basile
|
Produzent |
Dino De Laurentiis (presenta), Felice D'Alisera (direttore di produzione), Luciano Balducci (ispettore di produzione)
|
Regie |
Franco Rossi
|
|
nach oben |
|
Empfohlene Medien |
|
nach oben |
|
Dieser Film ist auf folgenden Medien enthalten |
|
nach oben |
|
Soundtracks |
|
nach oben |
|
Plakate |
Australien
|
Belgien
|
Dänemark
|
Deutschland
|
Frankreich
|
Griechenland
|
Italien
|
Italien
|
Italien
|
Italien
|
Italien
|
Italien
|
Jugoslawien
|
Spanien
|
Thailand
|
|
|
nach oben |
|
Diese Filmseite wurde zum 112710. mal aufgerufen. |
| | |