- Nach Apache Springs zu reiten, hin und zurück, das dauert so lange?
- Wieso? Was soll denn das heißen? 40 Meilen in zwei Stunden ist doch gar nicht mal so schlecht.
Die Blu-ray enthält die mäßig restaurierte HD-Fassung der ungeschnittenen Erstsynchro. Die Bildqualität ist eher bescheiden, aber es gibt nichts besseres.
Ein paar Jahre nach den Ereignissen aus Die rechte und die linke Hand des Teufels treffen sich der Kleine und der müde Joe bei ihren Eltern wieder. Der Kleine ist noch immer stinksauer, weil ihm Dank Joe die Viehherde des Majors durch die Lappen gegangen ist und ist alles andere als erfreut Joe zu sehen, doch der im Sterben liegende Vater ringt ihm das Versprechen ab sich fortan um Joe zu kümmern und einen anständigen Pferdedieb aus ihn zu machen. Auf dem Weg dahin, wollen die Beiden aber erstmal eine Kutsche ausrauben, was aber ziemlich daneben geht, da sie es nicht über's Herz bringen der Familie Geld abzunehmen. Im Gegenteil, der Überfall entwickelt sich dahin, dass die Beiden die Kutsche der Familie reparieren. Da zudem der jüngste Sprössling der Familie zum Arzt muss, lässt sich der Kleine auch noch von Joe dazu überreden "Kohle zu schicken". Nach dem Überfall reiten die Brüder in eine Stadt, wo gerade der Falschzockerprofi und Pistolenheld Wildcat Hendricks sein Unwesen treibt. Der müde Joe lässt es sich natürlich nicht nehmen den bemitleidenswerten Pistolero erst sein ganzes Geld beim Poker abzunehmen und ihn dann noch ein paar deftige Backpfeifen zu spendieren. Das so gewonnene Geld investieren Joe und der Kleine erstmal in anständige Klamotten. Kaum haben sie diese an, treffen sie auch schon die Familie wieder, die sie zuvor überfallen wollten. Sie werden freudig wieder erkannt. Um davon abzulenken, dass er eigentlich Gauner ist und um die hübsche Tochter zu beeindrucken, erzählt Joe ihr, dass sie eigentlich gar keine Banditen, sondern Geheimagenten aus Washington sind. Dieses Gespräch belauscht auch ein Scherge des Großgrundbesitzers Parker, der seine Hände auch in allerhand finsterer Geschäfte hat. Dieser erkennt auf Anhieb die Gefahr, die von den Beiden ausgeht und beschließt Joe und den Kleinen zu bestechen, damit sie ihre Augen fest geschlossen halten. Das Geld nehmen die Beiden natürlich gerne an und machen sich weiter auf den Weg nach El Paso. Auch hierhin eilt ihnen der Ruf Geheimagenten zu sein voraus. So nehmen sie im Saloon erstmal ein paar von Parkers steckbrieflich gesuchten Leuten hoch und kassieren dann beim korrupten Sheriff das Kopfgeld dafür, nur um ihn dann durch die Blume zu sagen, er könne sie wieder laufen lassen, ein Ritual, das sie übrigens mehrfach wiederholen. Während eines kleinen Tete-a-tete mit der Tochter der schon bestens bekannten Familie, erfährt Joe dann eher zufällig, dass Parker das Kloster einiger friedlicher Mönche für illegale Waffengeschäfte benutzt. Die Aussicht auf das Geld aus diesen Geschäften und die Abneigung gegen Parker und seine Männer bringt im Folgenden den Kleinen und den müden Joe dazu sich auf die Seite der Mönche zu schlagen und den Banditen in großen Finale noch ein paar Schellen mit auf den Weg zu geben.
Nur ein Jahr nach dem großen Erfolg von Die rechte und die linke Hand des Teufels, schlüpften Bud Spencer und Terence Hill ein zweites Mal in die Rollen des Kleinen und des müden Joes. Dass es sich bei dem Film um eine direkte Fortsetzung des Erstlings handelt, wird durch die deutsche Titelgebung allerdings verschleiert. Im Original ist der Bezug dagegen eindeutig. Aus "Sie nannten ihn Trinity" (Lo chiamavano Trinità) wurde "Sie nannten ihn noch immer Trinity" (... continuavano a chiamarlo Trinità).
"Vier Fäuste für ein Halleluja" ist der erfolgreichste Film des Duos Bud Spencer und Terence Hill. Im Jahr 1972 sahen ihn 11,3 Millionen Zuschauer in den deutschen Kinos, bei der Wiederaufführung im Jahr 1982 kamen noch einmal fast 1 Millionen Zuschauer dazu. Damit gehört der Film noch heute zu den sieben erfolgreichsten Kinofilmen in Deutschland aller Zeiten! Er liegt damit noch vor dem Krieg der Sterne und dem Herrn der Ringe (siehe Liste der erfolgreichsten Filme in Deutschland in der Wikipedia).
Die deutsche Originalfassung des Films wurde genau wie sein Vorgänger im Aventim Filmstudio in München unter der Regie von Horst Sommer synchronisiert, der auch das Dialogbuch schrieb. Er besetzte als Sprecher wieder Hartmut Reck für Terence Hill und Wolfgang Hess für Bud Spencer. Diese Fassung war bis zur DVD-Veröffentlichung im Jahr 2004 quasi verschollen.
Für die Wiederaufführung in den Kinos 1982 wurde der Film ein zweites Mal synchronisiert. Aus dem schon im Original lustigen Film wurde so eine noch deutlich mit Kalauern angereicherte Version, die im Gegensatz zu vielen anderen Zweitsynchros allerdings Kultstatus bei den Fans genießt. Die zweite Synchro entstand bei Rainer Brandt in Berlin, der auch das Dialogbuch schrieb und die Dialogregie führte. Terence Hill wird nun von Thomas Danneberg gesprochen, auf Bud Spencer hört man Arnold Marquis. Diese zweite Fassung ist gegenüber der ersten Fassung um ca. acht Minuten gekürzt. Es ist die Fassung, die auch heute noch im Fernsehen gezeigt wird.
Die Siedlertochter, die Trinity den Kopf verdreht, wird von der finnischen Schauspielerin Yanti Somer gespielt. Sie verkörperte eine sehr ähnliche Rolle neben Terence Hill noch ein zweites Mal in Verflucht, verdammt und Halleluja und spielte sich damit in die Herzen vieler Fans. Leider war ihr danach keine große Karriere mehr vergönnt. Sie zog sich sehr bald aus der Öffentlichkeit zurück. Im Jahr 2013 gab sie unserer Datenbank ein Interview.
Die Regie führte auch hier wieder Enzo Barboni, der das Duo Spencer/Hill damit zu endgültigen Superstars machte. Er hatte auch schon Ideen und einen Titel für einen dritten Trinity-Film im Kopf, doch da Filmserien damals noch nicht in Mode waren, verzichtete man auf eine Umsetzung und "Sie bestanden darauf ihn Trinity zu nennen" wurde leider nie realisiert. Stattdessen drehte Barboni im Folgejahr mit beiden Stars des Duos einzeln. Mit Terence Hill machte er Verflucht, verdammt und Halleluja, mit Bud Spencer Auch die Engel essen Bohnen.
Produziert wurde der Film erneut von Italo Zingarelli. Dieser produzierte im Anschluss auch den nächsten Film des Duos Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle. Danach hatte er erst einmal genug verdient, kaufte sich ein Weingut in der Toskana und trat im Filmgeschäft deutlich kürzer. Das Weingut gibt es heute noch. Es wird von den Kindern des Produzenten geleitet.
Eine Neuerung gegenüber dem Erstling gab es bei der Musik. War im ersten Teil noch Franco Micalizzi für die Musik verantwortlich wurde er hier von Guido und Maurizio De Angelis abgelöst. Für die beiden Brüder, die in den Folgejahren noch unzählige Filmmusiken für Bud Spencer und/oder Terence Hill schreiben sollten, war dies ihr erster Soundtrack im Spencer/Hill-Universum und allgemein überhaupt erst ihr zweiter Soundtrack überhaupt. Das Titellied Trinity stand tall sangen sie hier allerdings nicht selbst. Es wurde von Gene Roman gesungen. Der Soundtrack erschien schon 1972 als Single und LP. Im Jahr 2013 wurde er schließlich auch auf CD veröffentlicht.
Einige Prügelszenen des Filmes wurden 1975 in dem Film "Lucky Girls" wiederverwendet. Die Darstellerinnen Monica Vitti und Claudia Cardinale besuchen dort ein Kino in dem mehrere Szenen gezeigt werden. Nachdem Vitti den Kinobetreiber aus den Socken haut kommt ein Schnitt auf Hill, welcher ihr mit "Brava" antwortet. Darstellerin Vitti bedankt sich und dann beginnt im Film die Abschlusschlägerei im Kinosaal. Auch hier ist im Hintergund "Vier Fäuste für ein Halleluja" zu sehen. Im Deutschen wird Terence Hill von Thomas Danneberg gesprochen.
Der Film wurde in Italien gedreht, u.a. im Campo Imperatore, im Camposecco, im Steinbruch "Cava della Magliana" und in Rom.
Diese Version beinhaltet die Originalsynchronisation, die für die deutsche Erstaufführung im Kino erstellt wurde. Diese Synchronisation, die übrigens deutlich näher am Vorgängerfilm "Die rechte und die linke Hand des Teufels" orientiert ist, galt lange Zeit als sehr selten, wurde aber mittlerweile als Bonus-DVD einer Spencer/Hill DVD-Box veröffentlicht. Zudem ist diese Fassung des Filmes auch 8:40 Minuten länger als die allseits bekannte zweite Fassung des Films. In dieser Fassung werden Terence Hill und Bud Spencer wie auch schon im Vorgängerfilm von Hartmut Reck und Wolfgang Hess gesprochen.
Spielzeit dieser Version: 121 Minuten
Der Kleine und der müde Joe
Diese Version entspricht vermutlich der Version der Originalsynchro des Filmes. Unter diesem Titel lief der Film in der ehemaligen DDR.