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Unser Pauker: Das Unwetter (1965) |
Die blaue Hand (1967) |
Der Commander (1988) |
Sie nannten ihn Spencer (2017) |
Sein Leben vor der Schauspielerei
Thomas Danneberg wird am 2. Juni 1942 in Berlin geboren. Er ist das zweite Kind eines Diplomingenieurs und einer Hausfrau. Er wächst im Berlin der Nachkriegszeit auf, verlässt Deutschland aber nach seiner Schulzeit. Zuerst zieht es ihn nach Island, wo er ab 1959 eine Ausbildung zum Hochseefischer macht. Später zieht er weiter in die Vereinigten Staaten, wo er in New York und New Orleans lebt. Hier entdeckt er seine Liebe zum Jazz. Nach seiner Zeit in den USA arbeitet Danneberg zunächst als Leichtmatrose in Norwegen, bevor er schließlich in der Schweiz mit der Schauspielerei in Berührung kommt. Am Schauspielhaus in Zürich beginnt er eine Schauspielausbildung. Hier ist sein Lehrer der erfolgreiche Schauspieler Gustav Knuth. Von 1962 bis 1964 setzt er diese Ausbildung in seiner Heimatstadt Berlin an der privaten Schauspielschule von Marlise Ludwig fort. 1964 hat Thomas Danneberg auch seine erste Synchronrolle. Im amerikanischen Drama "David und Lisa" leiht er dem Hauptdarsteller Keir Dullea seine Stimme. Im gleichen Jahr ist er auch im Fernsehfilm "Das Blaue vom Himmel" neben Zarah Leander zu sehen, die ihn mit den Worten lobte "Junger Mann, sie sind sehr begabt". In den folgenden Jahren spielt Thomas Danneberg an verschiedenen Theatern in Berlin und Hamburg, ist als Schauspieler in diversen Kinofilmen zu sehen, u.a. in der Edgar Wallace Verfilmung "Die blaue Hand" und hat von Jahr zu Jahr immer mehr Rollen als Synchronsprecher. Darüber hinaus findet Thomas Danneberg auch noch die Zeit Musik zu machen. Als Schlagzeuger tritt er regelmäßig als Jazzmusiker mit Abbi Hübners Gruppe "Low Down Wizards" in Hamburg auf. Später gründet er seine eigene Band "Sons of Ko" mit denen er in ganz Deutschland auftritt.
Seine Arbeit als Synchronsprecher
Im Bereich der Synchronisation entwickelt sich Thomas Danneberg im Laufe der Jahre zu einem der bekanntesten und meistbeschäftigten Sprechern seiner Zeit. Ab 1972 wird er der Stammsprecher von Terence Hill, 1975 kommt John Travolta dazu, 1979 Dan Aykroyd und Arnold Schwarzenegger und 1981 schließlich Sylvester Stallone. In den drei Filmen der Expendables-Reihe, in denen Schwarzenegger und Stallone gemeinsam auftreten, spricht Danneberg tatsächlich auch beide Rollen. Darüber hinaus wird er oft auch für John Cleese, Dennis Quaid, Nick Nolte, Adriano Celentano und unzähligen weiteren Rollen besetzt. Ab Ende der 70er Jahre spricht Thomas Danneberg dann nicht nur, sondern schreibt immer häufiger auch Dialogbücher und führt selbst die Dialogregie, u.a. für die deutschen Fassungen der TV-Serien "Starsky und Hutch", "Ein Colt für alle Fälle", "Stingray" und "Hardcastle und McCormick", in denen er auch immer eine der Hauptrollen spricht. Er schreibt aber nicht nur fürs Fernsehen, auch viele deutsche Kinofassungen entstehen unter seiner Regie, u.a. "Stirb Langsam - Jetzt erst recht" oder auch die vier James Bond Filme "GoldenEye", "Der Morgen stirbt nie", "Die Welt ist nicht genug" und "Stirb an einem anderen Tag". Eine Kuriosität in seiner Filmografie bilden die beiden Filme "Kommando Leopard" und "Der Commander" aus den 80er Jahren. In beiden Filmen ist Danneberg als Schauspieler auch auf der Leinwand zu sehen. Er wird hier allerdings von Rainer Brandt synchronisiert, da er selbst den Hauptdarsteller Lewis Collins spricht.
Wie viele seiner Kollegen spricht Thomas Danneberg darüber hinaus auch Werbespots, ist als Off-Stimme in Dokumentationen zu hören und spricht darüber hinaus auch Hörspiele, Hörbücher und in Computerspielen. Die deutsche Synchronkartei listet über 1400 Sprechrollen für Thomas Danneberg.
Thomas Danneberg als deutsche Stimme von Terence Hill
Das erste Mal ist Thomas Danneberg schon 1965 auf Terence Hill zu hören. In der deutschen Produktion Duell vor Sonnenuntergang leiht er dem damals noch als Mario Girotti agierenden Hill seine Stimme. Im Anschluss erhält Hill in Deutschland allerdings zunächst wechselnde Sprecher. Thomas Danneberg wird erst 1972 für Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle wieder auf Terence Hill besetzt. Fortan ist er seine feste Stimme, lediglich in der 1974 entstandenen Synchronisation von Etappenschweine und der ein Jahr später erstellten deutschen Fassung von Allein gegen das Gesetz ist Danneberg nicht zu hören. Dafür werden nun aber auch ältere Filme Terence Hills neu synchronisiert, so dass Danneberg nun auch in Filmen auf Terence Hill zu hören ist, die er ursprünglich nicht gesprochen hatte, wie z.B. Zwei vom Affen gebissen, Joe, der Galgenvogel, Vier für ein Ave Maria, Zwei hau'n auf dem Putz oder auch Vier Fäuste für ein Halleluja. Im Spencer/Hill-Bereich spricht Danneberg meist unter der Dialogregie von Rainer Brandt und Karlheinz Brunnemann. Lediglich bei Doc West führt er selbst die Dialogregie. Im Jahr 2018 spricht Danneberg Terence Hill auch in dessen Kino-Comeback Mein Name ist Somebody. Terence Hill lädt Danneberg zur Deutschland-Premiere des Films nach Dresden ein und bedankt sich auf diese Weise für seine jahrezehntelange tolle Arbeit. Noch im gleichen Jahr entsteht mit Danneberg die deutsche Synchronfassung der zweiten Staffel von Die Bergpolizei - Ganz nah am Himmel und auch in den ebenfalls 2018 entstandenen nachsynchronisierten Szenen der Serie Lucky Luke ist Danneberg noch einmal zu hören. Dann aber zieht er sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Synchrongeschäft zurück und begibt sich in den Ruhestand. In der dritten Staffel der Bergpolizei wird Danneberg 2019 von Wolfgang Condrus ersetzt. Mit Start der Synchronisierung von Don Matteo im Jahr 2022 wird schließlich Dennis Schmidt-Foß sein Nachfolger.
Neben seinen Rollen als Terence Hill ist Thomas Danneberg auch in einigen Bud Spencer-Solofilmen zu hören. So spricht er den neuen Vorgesetzten von Kommissar Rizzo in Sie nannten ihn Plattfuß, den Herzog von Namur in Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel und ist in Nebenrollen auch in Auch die Engel essen Bohnen und drei Folgen der Serie Zwei Supertypen in Miami zu hören. Im Dokumentarfilm Sie nannten ihn Spencer tritt Thomas Danneberg zudem als Erzähler auf. Terence Hill selbst wird in der synchronisierten Version des Films allerdings von Frank Glaubrecht gesprochen.
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